Die Philatelisten haben schon früh Spezialwerke herausgegeben, welche sich auf das Sammelgebiet „Rumänien“ (oder seinen Vorläufer Fürstentum Moldau) konzentrierten. So ist das Werk von „Dr. Magnus“ (= Jacques Amable Legrand, 1820-1912) meines Wissens das früheste Werk, das wir hier erwähnen können. Ob die Erstausgabe ebenfalls 1869 erschien (wie die zweite Ausgabe, oben im Bild gezeigt), würde ich gerne noch verifizieren (Projekt in Arbeit).
Die Mitglieder der ARGE Rumänien haben heute eine lange Liste von Fachliteratur, welche sie bei der Ausübung ihres Hobbys unterstützt. Im (geschlossenen) Mitglieder-Bereich (Sektion drei dieser Homepage) versuchen wir alle philatelistischen Bücher mit Bezug zu Rumänien aufzulisten und, mittelfristig, auch zu würdigen (Projekt in Arbeit).
Heute haben die Sammler eine unvergleichlich bessere Ausgangslage, um sich mit der Postgeschichte und der Philatelie des Sammelgebietes „Rumänien“ auseinanderzusetzen, als vor 50 Jahren. Dies ist nicht zuletzt auf die Aktivitäten vieler verdienter Philatelisten der ARGE Rumänien zu verdanken!
Welche Literatur benötigt ein Sammler von Rumänien?
Diese Frage ist natürlich abhängig vom genauen Sammelgebiet (siehe Rubrik 4 dieser Homepage). Um die Briefmarken zu bestimmen, und deren aktuellen Wert abschätzen zu können, ist wohl die Anschaffung eines Michel-Kataloges zu empfehlen. Michel hat vor Kurzem seine Europa-Kataloge weiter aufgeteilt; es genügen heute nicht mehr drei Kataloge für Europa… Der aktuelle Katalog „Michel“ ist in der Europa-Serie der Katalog 8 (von 16; seit Ausgabe 2020).
Ich erlaube mir, an dieser Stelle aber ausdrücklich auch auf die anderen „Welt“-Kataloge von Stanley Gibbons (Grossbritannien), Scott (USA) und Yvert & Tellier (Frankreich) hinzuweisen, die teilweise andere Akzentlegungen pflegen, als das Haus Michel. Auch der Schweizer Katalog „Zumstein“, der leider 1993 die Herausgabe seines „Europa“-Kataloges einstellte, sei ausdrücklich empfohlen, er gibt Informationen, die man bei Michel vergeblich sucht.
Format: Höhe 23 cm (Michel) bzw. 24 cm (Zumstein) und 24.5 cm (CMPR)
Noch um eine Klasse besser und detailfreudiger ist mein Favorit für die Briefmarken von Rumänien, der CMPR `74. Der einzige Nachteil dieses Kataloges ist, dass er nun bald 50 Jahre alt ist.
Für die Ganzsachen Rumäniens bietet sich der alte Katalog Ascher an, der allerdings noch älter ist (1928).
Natürlich kann man sich auch mit einem Michel-Ganzsachen-Katalog behelfen, oder aber vielleicht besser noch mit dem rumänischen Werk von Emanoil Savoiu. Anbei ein Bild des Bandes, der denselben Zeitraum abdeckt, wie der alte Ascher.
Ein Buch, das jeden Nutzer begeistert, trotz der teilweise mangelhaften Qualität der Abbildungen, ist das Epoche-prägende Buch über die Abstempelungen Rumänien 1822-1910.
Im Jahr 1990 hat sich der Autor Kiriac Dragomir ein Denkmal gesetzt. Vor kurzem erschien ein Nachfolgewerk von Herrn Calin Marinescu: „The Romanian Post Office Cancelling Devices, Postmarks, Markings and Seals 1852-2017“.
Derselbe Autor hatte sich schon früher seine Lorbeeren verdient mit der Publikation mehrerer Bücher. Sein Meisterwerk ist meines Erachtens das zweibändige Werk über die Portostufen-Entwicklung. Die Zweitauflage übertrifft die nützliche erste Auflage von 1992 noch deutlich.
Zur Postgeschichte erhielten die Philatelisten in den letzten Jahren auch wertvolle Ergänzungen geschenkt. Eine unglaubliche Fleiss-Leistung lieferte Dr. Gertlieb Gmach in den Jahren 2014 – 2017 ab mit der Publikation des Werkes «Österreichische und ungarische Posteinrichtungen in den Donaufürstentümern 1782 bis 1880».
Das Gesamtwerk umfasst 4 Bände im Umfang von 358, 349, 411 und 466 Seiten. Seine Forschungen in den Archiven erforderten sicherlich eine vierstellige Zahl von Stunden…
Das Sammelgebiet Rumänien stand vor rund 50 Jahren in der Gunst der Sammler nicht hoch oben. Dies hat sich in den letzten Jahrzehnten gründlich geändert. Dies verdanken wir zu einem wesentlichen Teil auch dem unermüdlichen Werben für das Gebiet durch den Ersten Vorsitzenden 1972-2021, Fritz Heimbüchler. Sein Schwerpunkt lag bei den ersten acht Briefmarkenausgaben von Rumänien 1858-1872, denen er auch 1994 und 2002 zwei Bücher widmete (plus einen Ergänzungs-band 2007). Sein Werk «Rumänien: Fürstentum Walachei 1820-1862, Vereinigte Fürstentümer 1862-1872» erhielt 2003 den höchst ehrenvollen Buchpreis der Royal Philatelic Society London, die Crawford Medaille.
Ich hoffe, dass mir all jene Autoren, die ihr Werk nun hier nicht erwähnt sehen, verzeihen mögen. Bitte werden Sie Mitglied der ARGE Rumänien, vermutlich finden Sie dann bald in Rubrik 3 dieser Homepage Ihr Werk ebenfalls erwähnt.
Unsere kleine Übersicht über die Literatur wäre nicht komplett, wenn wir nicht auch die Auktionskataloge erwähnen würden. In diesen Katalogen finden die Sammler das Sammelgut, das aktuell auf den Markt kommt. Das Studium dieser – oft äusserst detailreichen – Kataloge ist für die Sammler höchst lehrreich und hilft ihnen, ihr Sammelgebiet auch finanziell einigermassen bewerten zu können.
Version 2 – hgl 2022-01-22